Gemeinsam mehr junge Menschen für MINT begeistern
MINT Salzburg ist die erste Standort-Initiative in Österreich, die ihre Kräfte bündelt und gemeinsam das Zukunftsthema MINT-Fachkräfte in Angriff nimmt
14.03.2018
Bei einem Pressegespräch an der Fachhochschule Salzburg wurde heute MINT Salzburg präsentiert.
Termin Pressegespräch zum Thema: „Mach‘ die Welt besser mit MINT“ Foto: LMZ/Neumayr/Leo 14.03.2018. Von links: Christian Salletmaier, Ruth Mayr, Regina Schönherr, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Doris Walter, Walter Haas.
Salzburger Landeskorrespondenz, 14.03.2018
(LK) Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) sind die Bereiche, in denen nach wie vor ein erhöhter Fachkräftebedarf bei Unternehmen besteht. „MINT Salzburg“ ist eine Initiative jener Salzburger Institutionen, die sich zum Ziel gesetzt haben, gemeinsam mehr junge Menschen für MINT zu begeistern, die vielen beruflichen Chancen und Perspektiven aufzuzeigen und die Gesellschaft für dieses Thema zu sensibilisieren.
„Die Förderung der Interessen und Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen in den MINT-Disziplinen ist sowohl für ihre eigene Zukunft als auch für die Absicherung und Weiterentwicklung unseres Wirtschaftsstandortes von zentraler Bedeutung“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer. „Ich freue mich, dass sich so viele Salzburger Institutionen, die sich mit MINT-Bildung beschäftigen, sich bei dieser Initiative so aktiv einbringen und mitarbeiten.“
Um die Chancen der Digitalisierung bestmöglich nutzen zu können, wurde auf Basis des IKT-Masterplans Salzburg vor rund einem Jahr die Initiative „MINT Salzburg“ ins Leben gerufen. „Gerade mit den großen Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich gebracht hat und noch mit sich bringen wird, braucht Salzburg ein gutes Fundament, um als Wirtschafts- und Ausbildungsstandort attraktiv zu sein“, sagt Walter Haas, Geschäftsführer der ITG – Innovationsservice für Salzburg. „Deshalb haben wir für das Land und gemeinsam mit vielen Partnern aus Forschung, Wirtschaft, Industrie und Bildung einen Masterplan entwickelt, in dem die Stärken aber auch die Herausforderungen im Bundesland herausgearbeitet wurden. Eine der drängendsten Herausforderungen war die Förderung von Fachkräftenachwuchs im MINT-Bereich. Mit MINT Salzburg haben alle Partner die ersten Schritte dafür gesetzt. Es sind Angebote vom Kindergarten bis hin zu den Hochschulen entstanden. Diese werden nun gesammelt für Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen, Schülerinnen und Schülern sowie Studierende kommuniziert.“
Nach rund einjähriger Arbeit unter Federführung des Landes Salzburg wurden heute gemeinsam mit der Fachhochschule Salzburg, stellvertretend für alle Netzwerkpartner, erste konkrete Maßnahmen präsentiert:
- Aufbau eines MINT-Netzwerks und erste Arbeitsgruppenergebnisse
- Gründung einer MINT-Koordinationsstelle
- Gemeinsame Plattform mint-salzburg.at
Mit einem starken Netzwerk gemeinsam zum Erfolg
Im MINT-Netzwerk haben sich 25 Institutionen aus Wirtschaft, Bildung, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Interessenvertretungen, die sich in Salzburg für MINT-Bildung engagieren, zusammengeschlossen. Erklärtes Ziel ist es, mehr junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, Angebote besser aufeinander abzustimmen und Lücken zu schließen.
Sechs Arbeitsgruppen
Zu Projektbeginn im März vergangenen Jahres hat sich schnell gezeigt, dass in Salzburg bereits eine große Anzahl an unterschiedlichen schulischen und außerschulischen MINT-Aktivitäten angeboten wird. Um eine konstante MINT-Angebotskette – also vom Kindergarten bis zur Hochschule – in Salzburg aufbauen zu können, wurden zur Identifikation von möglichen Angebotslücken und weiteren Bedarfen zum Ausbau der MINT-Bildung sechs Arbeitsgruppen gebildet:
- Schule (Leitung Präsident Johannes Plötzeneder, Roland Bieber, Landesschulrat Salzburg, und Irene Schulte, Christina Amann-Winter, Industriellen-Vereinigung Salzburg)
- Kindergarten (Leitung Ruth Mayr, Einstieg GmbH)
- Train the Trainer (Leitung Bernd Resch, Universität Salzburg)
- Jugendzentren (Leitung Marietta Oberrauch, akzente Salzburg)
- Ferienbetreuung (Leitung Marietta Oberrauch, akzente Salzburg)
- Eltern/Gesellschaft (Leitung Peter Gutschner, Land Salzburg/Abteilung 2)
Anfang März wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen präsentiert. Neben dem Ausbau von flächendeckendem WLAN und der Einrichtung von Science Labs in Schulen (in Anlehnung an die Spürnasenecken) wurde unter anderem vorgeschlagen, für Pädagogen der Elementar- und Primarbildung spezielle Aus- und Weiterbildungsangebote im MINT-Bereich anzubieten. Ein weiterer Vorschlag beinhaltet die Errichtung von MINT-Center inkl. jugendgerechten Aktivitäten in Jugendzentren. Zum Thema Ferienbetreuung kann berichtet werden, dass es neben den erfolgreichen Smart Summer Ferienwochen zusätzliche Werkstatt-Wochen im August geben wird.
Im März/April werden nun alle Vorschläge im Projektkernteam bestehend aus Vertretern des Landes Salzburg sowie den Arbeitsgruppenleiterinnen und -leiter unter enger Einbindung der Pädagogischen Hochschule diskutiert, priorisiert und ein Fahrplan zur Umsetzung ausgearbeitet.
Das Netzwerk versteht sich als strategischer Zusammenschluss und Multiplikationsplattform. Durch einen regelmäßigen fachlichen Austausch können in Zukunft die einzelnen MINT-Angebote besser aufeinander abgestimmt und Doppelgleisigkeiten vermieden werden. Die Koordinierung und Organisation der Netzwerktreffen erfolgt durch die im Mai 2017 eingerichtete MINT-Koordinationsstelle. „Der Austausch im Netzwerk und die gemeinsame Ausrichtung der Arbeit sind für Salzburg ein echter Mehrwehrt. Wenn wir diesen Weg fortsetzen, wird es uns gemeinsam gelingen, eine kontinuierliche MINT-Bildung in Salzburg sicherzustellen“, so Christian Salletmaier vom Referat Regionalentwicklung und EU-Regionalpolitik und Leiter der Projekts MINT Salzburg.
Netzwerkpartner FH Salzburg
Rund 900 der insgesamt 2.700 Studierenden der FH Salzburg absolvieren einen der insgesamt neun technischen Studiengänge. Diese sind Holztechnologie und Holzbau (Bachelor), Holztechnologie und Holzwirtschaft (Master), Informationstechnik und System-Management (Bachelor, Master), Applied Image und Signal Processing (Master), Smart Building (Bachelor), Smart Buildings in Smart Cities (Master), MultiMediaTechnology (Bachelor, Master), Radiologietechnologie (Bachelor). Dazu kommt neu ab Herbst 2018: Wirtschaftsinformatik und Digitale Transformation (Bachelor).
Doris Walter, Geschäftsführerin der FH Salzburg: „Wir begrüßen MINT Salzburg als notwendige und zukunftsorientierte Initiative und sind gerne dabei. Es gehört seit Anbeginn zu unserem Kerngeschäft, junge Leute für technische Studien zu begeistern. Dazu setzen wir vielfältige Maßnahmen und Initiativen, immer in enger Kooperation mit der heimischen Wirtschaft und Industrie. Die Bündelung und gegenseitige Stärkung durch MINT Salzburg ist somit eine Win-win-Situation für alle und für einen auch zukünftig erfolgreichen Wirtschaftsstandort Salzburg von enormer Bedeutung. Wir danken Landeshauptmann Haslauer ausdrücklich für sein Engagement in diesem Bereich.“
MINT-Koordinationsstelle als zentrale Anlaufstelle
Zentrales Ergebnis des ersten Netzwerktreffens war es, dass es neben einer besseren Vernetzung der Partner in Salzburg auch eine Koordinierung und Sichtbarmachung von bestehenden Aktivitäten braucht. Diese wichtige Aufgabe hat mit Mai vergangenen Jahres die Einstieg Kompass GmbH übernommen. Finanziert wird die MINT-Koordinationsstelle samt Plattform vom Land Salzburg. Die Einstieg Kompass GmbH ist selber Anbieter von MINT-Aktivitäten und verfügt über eine jahrelange Erfahrung in der Berufsberatung für Mädchen.
Die MINT-Koordinationsstelle, die von Ruth Mayr geleitet wird, ist zuständig für das Projekt- und Netzwerkmanagement und die Netzwerkkommunikation, für die Koordinierung von regelmäßigen Netzwerktreffen sowie für den Aufbau und die Betreuung der neuen gemeinsamen Internetplattform www.mint-salzburg.at. „MINT Salzburg lebt vom Engagement und Know-how der Netzwerkpartnerinnen und -partner und wir freuen uns, als MINT-Koordinationsstelle dazu beitragen zu können, die Fülle an großartigen vorhandenen MINT-Angeboten für Kinder und Jugendliche noch besser sichtbar zu machen“, so Ruth Mayr.
mint-salzburg.at: Mach die Welt besser mit MINT
Alles Wissenswerte rund um MINT wird nun unter dem gemeinsamen Dach „MINT Salzburg“ gebündelt. In einem breit angelegten Prozess unter enger Einbindung von Jugendlichen wurde die neue Plattform erstellt. Das Kreativkonzept und die Umsetzung basieren auf der Grundidee, den Jugendlichen aufzuzeigen, wie spannend MINT sein kann und wie MINT unsere Welt besser macht. Über mint-salzburg.at sollen regionale und internationale Geschichten über junge, innovative Köpfe erzählt werden, die unsere Welt verändern.
Wussten Sie, dass sich an der HTL Salzburg eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen seit mehreren Jahren damit beschäftigt, möglichst energieeffiziente Fahrzeuge zu entwickeln und damit regelmäßig am Shell Eco Marathon teilnimmt?
Kennen Sie Regina Schönherr? Sie macht die Welt besser mit einer Leselampe, die „mitdenkt“. Nur 24 Stunden hatte Regina Schönherr beim Robothon Zeit, um mit ihrem Team ihre Roboter-Lampe zu erfinden und zu bauen – und damit einen Wettbewerb zu gewinnen. „Wir konnten beim Robothon etwas für den Alltag Nützliches machen – eine kleine Sache, die dafür aber gescheit. Mich fasziniert die Kombination von Hard- und Software, weil man damit alles ermöglichen kann. Das ist auch der Grund warum ich das Studium Informationstechnik und System-Management gewählt habe“, sagt die 21-jährige FH Salzburg Studentin.
Die Plattform richtet sich an alle Kinder und Jugendlichen, die sich für MINT interessieren, aber auch an Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Anbieter von MINT-Aktivitäten. Im Vordergrund steht die Vermittlung, was MINT ist, wo überall MINT drinnen steckt und wofür MINT eigentlich steht. Mit den Angeboten und Initiativen der Netzwerkpartner soll bei der Zielgruppe Neugierde und Interesse an den MINT-Fächern geweckt werden.
Partner
Partner sind Universität Salzburg Z_GIS, IV Salzburg, Pädagogische Hochschule, Wirtschaftskammer Salzburg, Landesschulrat für Salzburg, FH Salzburg, Happy Lab Salzburg, Universität Salzburg/Computerwissenschaften, Haus der Natur, Salzburg Research, Universität Salzburg, ZeKip Salzburg, Arbeiterkammer Salzburg, ITG Salzburg, Einstieg Kompass GmbH, Spürnasenecke, HTL Salzburg, HTL Saalfelden, Bibliothekarsverband Salzburg, Universität Salzburg ditact, Einstieg Kompass GmbH, akzente Salzburg, Salzburger Bildungswerk, Universität Salzburg/Naturwissenschaftliche Fakultät. 180314_100 (rb)
Weitere Informationen: Christian Blaschke, Büro Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Tel.: +43 664 5917126, E-Mail: christian.blaschke@salzburg.gv.at.
Weitere Fotos finden Sie hier: https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/Index?cmd=detail_ind&nachrid=59594