Monika macht die Welt besser, indem sie Kinder für MINT-Themen begeistert und diese anschaulich vermittelt.
Die 29-jährige Monika Hahn macht eine Ausbildung zur Volksschullehrerin mit dem Schwerpunkt Naturwissenschaft und Technik an der Pädagogischen Hochschule Salzburg und möchte mit diesem Wissen bereits Kinder in der Volksschule für MINT begeistern.
Hi Monika, bitte stelle dich und dein Projekt kurz vor.
Ich heiße Monika Hahn, bin 29 Jahre alt und studiere im 6. Semester Primarstufenpädagogik an der PH Salzburg. Seit einem Jahr konzentriere ich mich dabei auf den Schwerpunkt Naturwissenschaft und Technik. Davor habe ich eine Lehre gemacht und mehrere Jahre in der Gastronomie gearbeitet. Danach habe ich ein Jahr Biologie studiert und mich dann für das Studium an der PH Salzburg entschieden.
Wie bist du auf diesen Schwerpunkt gekommen und worum geht es da genau?
Mich haben Naturwissenschaften schon immer interessiert und ich hab in dem Bereich viele Fragen gehabt und eine ausgeprägte Neugierde. In meiner Schullaufbahn kamen die MINT-Themen leider zu kurz, vielleicht hab ich da einfach kein Glück gehabt. Das Biologie-Studium war für mich hochinteressant, mir hat aber der direkte Umgang mit Menschen gefehlt. So bin ich dann zur Primarstufenpädagogik gekommen. Dort habe ich mich für den Schwerpunkt Naturwissenschaft und Technik entschieden. Da geht es viel um Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. Wir haben Vorlesungen, die wissenschaftlich sind, aber gleichzeitig immer den Transfer herstellen: Wie kann man das den Kindern zeigen und erklären, wie kann man das Thema gemeinsam mit ihnen anhand von Experimenten praktisch erarbeiten?
Alle Inhalte sind dabei immer so aufbereitet, dass man es einerseits als Lehrkraft selber versteht und andererseits dann auch später gut den Kindern weitergeben kann. Das ist wirklich super. Im Bereich mathematisches Problemlösen dürfen wir sogar schon selbst unterrichten und bereits im Studium praktische Erfahrungen sammeln.
Was war die größte Schwierigkeit dabei?
Ich selbst hab eigentlich durch meine Vorkenntnisse aus dem Biologie-Studium nur wenige Schwierigkeiten. Es ist wichtig, ein Verständnis für physikalische Phänomene aufzubauen. Hat man dies geschafft, ist es jedoch kein Problem mehr.
Bei Experimenten muss man ganz genau arbeiten: Man muss auf die Zeit achten, ständig konzentriert sein und darf sich nicht ablenken lassen. Auch die genaue Arbeitsplatzorganisation ist wichtig – und das müssen wir auch den Kindern so verdeutlichen. Es ist schon eine Herausforderung, den Kindern das wissenschaftliche Arbeiten zu vermitteln.
Hat dich jemand beim Entwicklungsprozess unterstützt? Wie genau?
Die ProfessorInnen unterstützen uns immer sehr und auch die ganze Gruppe im Schwerpunkt hilft sich gegenseitig. Wir arbeiten viel gemeinsam im Team und in Gruppen. Bei gemeinsamen Exkursionen in Betriebe erleben wir, wie das, was wir zuvor im Studium gelernt haben, in der Berufs- und Arbeitswelt angewendet wird – das ist sehr spannend und lehrreich.
Ein Werkstück, das bei einer Exkursion ins TAZ Mitterberghütten entstanden ist.
Aus welchem Fehler hast du am meisten gelernt?
Fehler aus denen man lernt, passieren oft. Man misst z.B. eine Menge nicht ganz genau ab oder hält eine Zeit nicht ein, und schon geht ein Experiment schief. Diese Experimente sind dann aber die besten Lehrmeister, weil dann fängt man an zu suchen, woran es liegen könnte und lernt dabei viel über die Zusammenhänge und Hintergründe: Kann das chemisch oder physikalisch überhaupt so funktionieren, wie ich es gemacht habe? Das rauszufinden, erfordert aber oft viel Geduld, Mitdenken und Ausdauer.
Was machst du, wenn dir mal die Ideen ausgehen?
Ich frage dann meistens die ProfessorInnen oder KollegInnen um Rat oder schlag in einem Buch nach. Wenn es schnell gehen muss, dann recherchiere ich im Internet, woran es liegen könnte. Experimente sind im Grunde eine Art Türöffner: Man geht ja nicht nach Hause und denkt nicht mehr daran, sondern nimmt die Fragen mit, liest daheim nach, und mit jedem Experiment tauchen viele neue Fragen auf, denen man auf den Grund gehen möchte.
Ein Experiment ist der beste Ideengeber.
Wie lange beschäftigst du dich schon mit deinem Fachgebiet? Wie wirst du später beruflich damit arbeiten?
Ich hatte schon vor dem Biologiestudium Interesse an MINT-Themen. Erst durch die Praxis im Primärstufenpädagogikstudium beschäftige ich mich aber wirklich intensiv damit.
Als Volksschullehrerin werde ich später natürlich den Schwerpunkt in meinen Unterricht einbauen. Der Sachunterricht wird bei mir sicher sehr lebendig sein!
Was würdest du anderen raten, die sich auch für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik interessieren?
Ich nehme wahr, dass es oft Ängste gibt, dass MINT-Themen schwer oder komplex sein könnten. Das bewahrheitet sich bei uns in der Ausbildung nicht: Alles, was wir lernen, verstehen wir auch. Wir können mit viel Spaß Wissen erwerben und alle Dinge sofort ausprobieren.
Wenn es doch einmal wo schwieriger ist, sehe ich das so: Eine Schwäche kann sogar ein Vorteil sein, weil man viel aus ihr lernt und man gerade im Schulbereich andere mit einer Schwäche besser verstehen kann.
Entdecken und Forschen ist grundsätzlich wichtig, um Freude an einem Thema entwickeln zu können und ohne Druck lernen zu dürfen. Das sehen wir auch bei den Kindern: Sie sind stolz darauf, selbst etwas entdecken und präsentieren zu können – das macht etwas mit ihnen.