MINT-Projekt des Monats im Mai: PeP – Pongau entwickelt Potenziale
Einmal im Monat stellen wir euch ein MINT-Projekt aus Salzburg etwas genauer vor. Für Mai 2020 wurde das Projekt „PeP – Pongau entwickelt Potenziale“ ausgewählt.
06.05.2020
In unserer Angebotsübersicht für Pädagog*innen findet sich der Eintrag „Schulberatung für MINT“. Hinter diesem Angebot steht der Verein „PeP – Pongau entwickelt Potenziale“. Denen, die sich für das Thema MINT im Pongau und Pinzgau interessieren, sind dieser Verein und sein Geschäftsführer Raphael Riedler wahrscheinlich bestens bekannt. Wir freuen uns sehr, PeP als „MINT-Projekt des Monats“ im Mai 2020 näher vorstellen und einen Einblick in die erfolgreichen Aktivitäten der letzten Jahre geben zu können.
1. Worum geht es bei eurem Angebot genau?
Wir sind PeP – Pongau entwickelt Potenziale. Seit 2018 auch im Pinzgau. 😉 Das ist daraus entstanden, dass unser Angebot seit vier Jahren im Pongau auf sehr gute Resonanz stößt und wir mit unserem Fördergeber, dem Land Salzburg, eine Expansion durchführen konnten.
Unsere Vision ist es, dass alle Kindern und Jugendlichen mit Spaß und Begeisterung Technik und Naturwissenschaften begreifen und erfahren können. Dazu unterstützen wir den wichtigsten Bildungsträger für diese Altersgruppe: unsere Schulen!
Hier stehen wir mit Rat und Tat zur Seite. Angefangen mit strategischer Beratung, über LehrerInnenfortbildung bis zu Vernetzung mit diversen außerschulischen Partnern ist alles dabei. Besonders auf dem Weg hin zur Einreichung für das MINT-Gütesiegel des Bildungsministeriums und der Industriellenvereinigung begleiten wir Schulen gerne.
2. Seit wann gibt es „PeP“? Wie ist die Idee dazu entstanden?
Wie bereits eingangs erwähnt, seit 2016. Und wir freuen uns, dass wir zu unserem 4-jährigenJubiläum als MINT-Projekt des Monats dabei sein dürfen. Im Mai 2016 wurden die ersten Baussteine für unser Arbeiten gelegt, das Fundament sozusagen.
3. Wer steht hinter dem Projekt?
Unsere Organisation wird hauptsächlich von Werner Sterneder, Obmann von PeP, und Raphael Riedler, Geschäftsführer von Pongau entwickelt Potenziale, vorangebracht. Wir würden das aber nicht ohne den wichtigen Einsatz von vielen fleißigen Händen und Köpfen schaffen! Bei Buchhaltung, Berichte verfassen, Finanzagenden und vielen anderen Bereichen haben wir geniale Unterstützer.
4. Unser Motto ist „ Mach die Welt besser mit MINT “ (Im Sinne von: Gestalte mit.) Wie macht euer Projekt die Welt besser bzw. wie hilft das Projekt den Nutzer*innen dabei, mitzugestalten?
Hier möchten wir vor allem die geniale Arbeit unserer Partnerschulen beleuchten. Wir freuen uns sehr, dass uns in den letzten vier Jahren 43 Schulen das Vertrauen geschenkt haben, mit uns zu arbeiten. Es war also sehr schwierig, nur zwei Schulen auszuwählen. Die beiden stehen also stellvertretend für viele großartige Partnerschulen.
Seit April 2020 ist die VS Rauris eine „MINT-Gütesiegelschule“. Wir dürfen hier einen kleinen Einblick in das Projekt „Forscherecke“ geben:
Forscherecke Volksschule Rauris
(Bericht von Eva Schwaiger, VS Rauris)
Im Rahmen unserer regelmäßigen Konferenzen erhoben wir vor etwa eineinhalb Jahren unseren Status quo im Bereich der MINT-Fächer und stellten Stärken und Schwächen unserer Unterrichtsarbeit gegenüber. Schnell kristallisierte sich heraus, dass im Bereich der Naturwissenschaften, v.a. im Bereich entdeckendes und forschendes Lernen, erhebliches Verbesserungspotenzial bestand. Beim gemeinsamen Brainstorming mit Hilfe des MINT-Experten Mag. Raphael Riedler entstand dann die Idee einer Forscherecke. Das kaum genützte Foyer im zweiten Stock unserer Schule bot sich als geeigneter Ort zum Forschen und Entdecken an.
Unsere Schülerinnen und Schüler der 2. Schulstufe wurden im Rahmen eines Projektes aktiv in den Entstehungsprozess der Forscherecke miteinbezogen und konzipierten so gemeinsam mit uns Lehrer*innen diese Entdeckerzone. Im Laufe der Zeit wuchs die ursprüngliche kleine Ecke zu einem etwas größeren Forscher-Foyer heran.
Unsere Forscherecke wurde ausgestattet mit zehn Schüler-Forscherboxen und einer Lehrer-Forscher-Box (vom Verband der Chemielehrer Österreichs), einer Forschermappe („Forschen mit Fred“) mit dem dazu passenden Material, Hydraulik- und Pneumatik-Baukästen, bunte Brettchen Bauspiel (Leonardo-Brücke), zwei Beebots mit ABC-Matte, eine programmierbare Maus (für 1. Schulstufe), einem Forscherkoffer zu den
Themenbereichen Magnetismus, Strom und Aluminium, drei Lego-Boost-Sets, einem großen Torso mit Organen, einer Green-Screen-Box, einem großen Experimentierkoffer für chemische und physikalische Experimente, zwei Bauernhofkisten der Landwirtschaftskammer, eine
Wildtierkiste (Wildtiere und deren Merkmale, Geweih, Fellproben), Themen/Präsentations-Wand für Poster der Schüler*innen und einer Vitrine (für
Materialien/Karteikarten).
Alle 14 Tage finden Forscherstunden in der Forscherecke statt (2-4 Wochenstunden). Die Lernanforderungen (z.B. bei den Versuchen lt. Karteikarten) werden so gestaltet, dass die Schülerinnen und Schüler zu einer hohen Wahrscheinlichkeit erfolgreich sein können. Die Karteikarten sind thematisch geordnet und im Schaukasten neben der Forscherecke frei zugänglich.
Wir Lehrer*innen versuchen eine positive, unterstützende Atmosphäre zu schaffen, was ermöglicht wird durch eine positive Fehlerkultur und die Motivation zum eigenständigen Arbeiten.
Schülerinnen und Schüler bekommen Anleitungen und Anregungen, um sich wesentliche Inhalte selbstständig aneignen zu können. Die Prozesse und Ergebnisse werden festgehalten und im Forscherheft notiert oder mit Hilfe des iPads gefilmt und auf unseren YouTube-Kanal gestellt.
Die große Freude, welche die Schülerinnen und Schüler schon während des Entstehungsprozesses an den Tag legten, zeigte uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das Forschen und Entdecken sowie die Neugierde zu befriedigen bereitet den Kindern sehr viel Spaß beim Lernen.
Die Freude an der Naturwissenschaft wurde definitiv geweckt, aber auch der Mut, Fragen zu stellen und Ideen umzusetzen und zu prüfen.
Dieser Forscher-Enthusiasmus wird vor allem daran erkennbar, dass unsere Schülerinnen und Schüler oft jammern, dass die Stunde viel zu schnell vorbeigeht und sie noch nicht aufhören können, weil sie noch weiterforschen müssen!
PTS Bischofshofen: MINT-Gütesiegelschule seit März 2018
(Bericht von Elisabeth Saller, PTS Bischofshofen)
Was hat sich an der PTS Bischofshofen seit dem MINT-Gütesiegelantrag getan? Welches Projekt wurde konkret umgesetzt?
Im Zuge des MINT-Gütesiegelantrags im Schuljahr 2017/2018 entstand während einer Konferenz die Idee, gemeinsam mit den technischen Fachbereichen Holz/Bau, Metall und Metall/Elektro ein Hochbeet im Garten vor der Schule zu bauen. Der Fachbereich Metall/Elektro fertigte mit einer Lehrerin im Technischen Zeichnen im Programm Solid Edge verschiedene Zeichnungen an.
Das Siegerprojekt wurde umgehend in enger Zusammenarbeit mit den Fachbereichsleitern der Gruppe Holz/Bau und Metall umgesetzt. Im laufenden Schuljahr entwarf der Fachbereich Holz/Bau ein Insektenhotel, das in naher Zukunft am Hochbeet angebracht werden wird!
Was hat sich im Team getan, wie hat sich das Kollegium weiterentwickelt?
Die Zusammenarbeit des Kollegiums konnte man schon vor dem MINT-Gütesiegelantrag als sehr gelungen bezeichnen. Die Zusammenarbeit der Lehrkräfte hat sich aber durch den MINT-Prozess weiter intensiviert und allen bewusst gemacht, dass gemeinsames Arbeiten stark macht und die Schüler*innen unserer Schule so bestmöglich unterstützt werden können. Gerade in schwierigen Zeiten, wie der Coronakrise momentan, gibt das
gemeinsame An-einem-Strang-Ziehen Halt und Sicherheit für alle am Schulleben Beteiligten. Ein Beispiel dafür ist die sehr gelungene Einführung von Microsoft 365 gleich zu Beginn der Coronakrise mit tatkräftiger Unterstützung von Mag. Raphael Riedler! Mittlerweile funktioniert
das Distance Learning reibungslos und sehr erfolgreich!
Informationen zu allen MINT-Gütesiegel-Schulen in Salzburg findet man übrigens auf der Seite der Bildungsdirektion Salzburg. Und auf der Landkarte unter der Rubrik „Was ist MINT?“ auf dieser Website sind diese Schulen ebenfalls mit kurzen Steckbriefen vertreten.
5. Wer sollte unbedingt bei eurem Projekt mitmachen bzw. an euren Veranstaltungen von Pongau entwickelt Potenziale teilnehmen?
Alle, die Spaß an MINT haben. DirektorInnen, LehrerInnen, KindegartenpädagogInnen, interessierte Erwachsenen, SchülerInnen, BürgermeisterInnen, UnternehmensvertreterInnen, HochschulvertreterInnen. Wir bieten immer „Hands on“-Veranstaltungen und Fortbildungen. Hier bin ich ganz Johann Wolfgang von Goethes Meinung: Erfolg hat bei uns drei Buchstaben: TUN.
6. Wie nimmt man am besten mit Euch Kontakt auf?
Falls Sie Interesse bekommen haben, gerne ein Telefonat über Projektideen oder Kooperationsmöglichkeiten im Pinzgau und Pongau – +43 650 666 55 43. Ein Mail ist natürlich auch immer willkommen: raphael.riedler@outlook.com
Und besonders freuen wir uns auf unseren ersten Online-Kongress. Der „Crazy Potential Day“ wird am Mo, 19.10.2020 von 14:00h bis 16:00h digital stattfinden! 🙂 Nähere Infos folgen.
Vielen Dank an Raphael Riedler sowie Eva Schwaiger, VS Rauris, und Elisabeth Saller, PTS Bischofshofen für die Beantwortung unserer Fragen!